Sonntag, 12. Oktober 2008

Cheney´s Roboter

Man hat uns den letzten Nerv geraubt mit den Kriegen, tatsächlichen und angedrohten. Es ist vergessen worden, daß Bush am 10.September ein äußerst unpopulärer Präsident war. Der Wirtschaftsboom der Clinton- Jahre war am Zusammenbrechen, und Bush galt allgemein als ein Dummkopf, der die Zielscheibe nächtlicher Witze von Fernsehkomikern abgab, als ein Roboter, der von seinem Dr.Mabuse/Dr.No/Dr.Evil-Vizepräsidenten Dick Cheney kontrolliert wurde, ein Präsident, der nicht einmal gewählt worden war, sondern das Amt in einer Art gerichtlichem Staatsstreich an sich gerissen hatte.

Die einzige Hoffnung für Bush war ein Krieg, um die Nation hinter sich zu bringen, so wie es auch sein Vater in dessen Wirtschaftskrise getan hatte, und es liegt auf der Hand, daß, hätte es den 11.September nicht gegeben, die USA später im Jahr in den Irak einmarschiert wären. Das Team hatte schon am ersten Tag der Bush-Präsidentschaft davon zu reden begonnen, aber sie mußten erst noch die Verwaltung auf Vordermann bringen und auf kühleres Wetter in der Wüste warten.

Der 11.September schenkte ihnen eine alternative Möglichkeit. Statt den Angriff – wie es in Europa geschah – als monströses Verbrechen anzusehen, dessen Täter tot waren, deren Komplizen aber noch gefaßt werden mußten, wurde er auf der Stelle als ein kriegerischer Akt gewertet, ein neues Pearl Harbor, was er zweifellos nicht war. (Krieg, so wurde oft gesagt, ist Politik oder Geschäft mit anderen Mitteln: der Versuch, der anderen Seite die eigene Politik, Produktion oder Souveränität aufzunötigen. Al-Qaida ist wie alle revolutionären Jugendbewegungen mehr an Denken und Empfindungen interessiert als an politischen Realitäten, und der Angriff auf das World Trade Center war eine Art grotesker Eigenreklame.)

Ohne einen greifbaren Feind, gegen den man Krieg führen konnte, vermischte das Team im öffentlichen Bewußtsein schnell al- Qaida und die Taliban, startete den sogenannten "Krieg gegen den Terrorismus" – so als wollte man Sizilien bombardieren, um den Heroinhandel der Mafia auszu - merzen –, verkündete jeden Tag neue, sensationelle Siege und schlachtete viel mehr Unschuldige ab, als am 11. September gestorben waren. Was Osama bin Laden oder jedes andere wichtige Mitglied von al-Qaida betrifft, so gelang es dem Krieg gegen den Terrorismus nie, "to smoke ëem out and hunt ëem down", nach Bushs berühmtem John-Wayne- Zitat.


(Eliot Weinberger, New York, ein Jahr danach - Kriegsrhetorik, Interessenpolitik, psychologische Konditionierung)

Und das ist nur ein Teil der amerikanischen Scheiße und ihrer europäischen Lakaien vom Schlage Merkel/Steinbrück/Schäuble und den Vasallen der 2.Lionie, Po falla, usw. Schickt sie alle in die Wüste.

Affen. Die besseren Banker.

Liebe Investmentbanker, Sie müssen derzeit ein echt dickes Fell haben. Alle prügeln auf Sie ein. Die Bilanzen sind versaut, Firmen pleite und mancherorts enden Karrieren im Pappkarton.

Das Schlimme daran ist: Die meisten von Ihnen haben echt hart gearbeitet. Sie haben das getan, was man von Ihnen verlangt hat, haben zig Überstunden gemacht - und stehen nun vor dem beruflichen Nichts.

Dabei hätten Sie sich nächtelange Analysen der Börsenkurse eigentlich schenken können. Ernsthaft. Sie hätten lieber Münzen werfen sollen oder würfeln oder Dart spielen. Mehr Spaß, weniger Arbeit, bessere Ergebnisse.

Wie ich darauf komme? Nun, in Chicago hat ein Affe vier Jahre lang ein Aktienportfolio gemanagt. Was denken Sie, wie lange der Affen-Fond erfolgreicher war als die großen US-Indizes? Vier Jahre! Im Jahr 2006 erzielte der Affen-Fonds sogar eine Rendite von 36 Prozent.

Der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Burton Malkiel ließ bereits vor 30 Jahren Affen mit verbundenen Augen Dartpfeile auf eine Tafel mit Kurszetteln werfen. Das durch die Zufallstreffer ausgewählte Aktienportfolio erzielte am Ende eine genauso gute Performance wie ein von Profis zusammengestelltes. Mir gibt das irgendwie zu denken. Sind die Affen nun genauso schlau wie Investmentbanker? Oder sitzen im Top-Management der Geldinstitute womöglich Affen?

In jedem Fall zeigt uns das aktuelle Waterloo der Geldbranche, dass es sich nicht immer lohnt, wie blöd zu ackern. Erfolg ist nicht zwangsläufig die Frucht harter Arbeit. Erfolg ist eine ganz persönliche Bilanz, die sich nicht in neuen Rekord-Ebita und üppigen Apanagen ausdrückt, sondern im Sinn des eigenen Tuns, in Werten, die bleiben. Nachhaltig.

www.abendblatt.de/chancen

erschienen am 27. September 2008
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